Weinfässer aus Holz bieten ideale Bedingungen für die Reifung von Wein und Spirituosen, aber sie erfordern auch sorgfältige Pflege, um ihre Qualität und Langlebigkeit zu erhalten. Ob neu oder gebraucht – jedes Holzfass benötigt spezielle Maßnahmen, um vor Schimmel, Austrocknung und Verunreinigungen geschützt zu werden. Hier erfährst du, wie du sowohl neue als auch gebrauchte Fässer richtig pflegst und vorbereitest, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Fass gekauft, aber noch nicht verwendet?
Wenn du ein Eichenfass gekauft hast und es noch nicht verwendest, solltest du es unbedingt an einem kühlen, feuchten Ort aufbewahren, z. B. in einem Keller. Dies hilft, die natürliche Feuchtigkeit des Holzes zu bewahren und verhindert, dass es austrocknet oder Risse bekommt.
Pflege neuer Weinfässer: Vorbereitung vor der ersten Befüllung
1. Wässern des Fasses
Ein neues Fass muss vor der ersten Befüllung mindestens 48 Stunden gewässert werden. Fülle es mit kaltem Wasser und lasse es ruhen, damit das Holz aufquillt und dicht wird.
2. Überprüfung auf Leckagen
Es ist völlig normal, dass neue Fässer anfangs leicht undicht sind. Dies sollte sich nach dem Wässern legen, sobald das Holz vollständig ausgedehnt ist.
3. Schwefeln zur Desinfektion
Bevor das Fass zum ersten Mal befüllt wird, solltest du es mit schwefeliger Säure behandeln, um Bakterien und Schimmel vorzubeugen. Dies sorgt für eine hygienische Lagerung und bereitet das Fass optimal vor.
Pflege gebrauchter Weinfässer: Reinigung und Lagerung
1. Regelmäßige Reinigung
Nach jeder Nutzung sollte das Fass gründlich mit heißem Wasser gereinigt werden, um Rückstände und Ablagerungen zu entfernen. Dies hilft, Bakterien und Verunreinigungen zu verhindern, die den Wein beeinträchtigen könnten.
2. Gefüllte Lagerung statt trockener Lagerung
Ein gebrauchtes Fass sollte niemals trocken gelagert werden, da es austrocknen und Risse entwickeln kann. Stattdessen solltest du es mit etwa 1 Liter sauberem Wasser gefüllt halten und das Wasser regelmäßig wechseln. Das Wasser sollte alle zwei Wochen oder mindestens einmal im Monat gewechselt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
3. Verwendung von Alkohol zur Lagerung
Eine gute Möglichkeit, dein Fass länger frisch zu halten, ist es, es mit Alkohol, z. B. Branntwein, zu füllen. Dadurch bleibt das Holz konserviert und geschützt, und die Verdunstung ist geringer.
Langfristige Lagerung und Verdunstung
Die Verdunstung, auch als "Engelsanteil" bekannt, ist ein natürlicher Teil der Lagerung in Holzfässern. In einem kühlen, feuchten Keller beträgt der Verdunstungsverlust etwa 5-10 % pro Jahr. Wird das Fass jedoch in einem trockenen, warmen Raum gelagert – etwa in der Nähe eines Heizkörpers –, kann der Verlust auf 50-70 % pro Jahr ansteigen. Deshalb ist die richtige Lagerung in einem Keller unerlässlich, um den Inhalt zu bewahren und das Fass in gutem Zustand zu halten.